Klosterpfad Station 8: Bauernkrieg & „Uralter Eid“

Station 8: Bauernkrieg & „Uralter Eid“

Klostertage in Frauenalb

Klostertage in Frauenalb

Klostertage in Frauenalb

Klostertage in Frauenalb

In und um die Klöster hat sich vor allem in Kriegszeiten viel ereignet. Zur Zeit des Bauernkriegs verhandelt der Bischof von Speyer 1525 mit den Aufständischen. In Frauenalb lässt sich die Äbtissin 1635 mitten im Dreißigjährigen Krieg huldigen. Dieser "Uralte Eid" wird jedes Jahr zu den Klostertagen nachgespielt.

Der Bauernkrieg

1525 ist die Geduld der Bauern endgültig zu Ende. Grund: Der „Zehnte“ (Bild) und die Zölle, Zins, Frondienst und auch die Verweigerung des „Alten Rechts“...
Die Schikanen werden immer mehr. Die Bauern rebellieren gegen ihre Grundherren und fordern die Abschaffung der Leibeigenschaft. Luthers theologische Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ tat ein Übriges.

Ein altes Lied macht die Wut der Bauern und Bürger deutlich:
„Drum Gnade dir Gott, du Ritterschaft,
Der Bauer stund auf in den Landen,
Und tausendjährige Bauernkraft
Macht Schild und Schwerter zu Schanden“

Am 20. April 1525 beginnt die Revolte auf dem Letzenberg, bei Malsch nördlich von Bruchsal. Die Bauern stehen auf im Gebiet zwischen Heidelberg und Bretten; der „Bruhrainer Haufen“ zieht im April auch durch das Albtal. Frauenalb und Herrenalb werden geplündert. Die Stiftsdamen flüchten über die Berge nach Gernsbach, die Zisterziensermönche in die Wälder.

Am 29. April 1525 kommt der Speyerer Bischof Georg von der Pfalz selbst nach Herrenalb um mit den Bauern zu verhandeln (ein idealisiertes Barockgemälde hängt im Schloss Bruchsal). Denn der badische Markgraf und sogar sein Bruder – der pfälzische Kurfürst – versagen ihre Hilfe. Georg und der Stadtschreiber von Bruchsal, als Sprecher der Bauern, einigen sich.

Der Bauernaufstand kostet das Herrenalber Kloster fast zwei Dörfer. Trotzdem vernarben die Wunden schnell. Die Frauenalber Benediktinerinnen aber bleiben bis zum Herbst in ihrem Gernsbacher Fluchtdomizil.

Huldigung in Frauenalb: Der „uralte Eid“

Nach der Wiederbesiedelung des Klosters - mitten im 30-jährigen Krieg, nach dem Sieg des katholischen Kaiserheeres über die protestantischen Schweden bei Nördlingen - sagt der Kloster-Amtmann zur Äbtissin Johanna Maria von Mandach:

„Alldero Euer Hochwohlgeboren in Weisheit beschlossen habet, dass es wieder an der Zeit sei, die Eurer wohlgefälligen, gnädigen Herrschaft gebotene Erb-Huldigung zu leisten...“

Man ist im Barock, also ist die „Form“ wichtig. Der Inhalt ist allerdings prosaischer: Alle verpflichten sich zu „allzeitigem Gehorsam“ und man will weiterhin den „Groß- und Weinzehnten abzuliefern“.

Danach gibt’s ein „wohlgefälliges Festmahl“. Die Huldigung von 1635 wird jeden Sommer bei den Klostertagen Frauenalb nachgespielt (Bild).