Ausflugsziel Nordschwarzwald: Das Ziegelmuseum in Bad Herrenalb

Das Ziegelmuseum

Im Ziegelmuseum

Im Ziegelmuseum

Im Ziegelmuseum

Im Ziegelmuseum

Im Mittelpunkt dieses Museums stehen die sogenannten "Feierabendziegel". Die von Hand geformten und gebrannten Ziegel sind mit allerlei Zeichen, Motiven und Symbolen versehen.

"EIN besonderer Ziegel auf dem Dach"

Natürlich gehören Ziegel aufs Dach. Sie schützen ein Haus gegen die Einflüsse von Wind und Wetter. Seit Menschengedenken leisten sie damit den Menschen gute Dienste. Aber Ziegel ist nicht gleich Ziegel. Heute in großer Stückzahl hergestellt, wurden sie damals von Hand geformt und gebrannt. Dabei hatten die Ziegler ihre Eigenheiten und Zeichen, die ihre Arbeiten kennzeichneten.

Feierabend­ziegel

Im besonderen Maße gilt dies für die hier ausgestellten Feierabendziegel. Diese zieren bestimmte Zeichen, Symbole oder Aufschriften. So lässt sich beispielsweise nachlesen, wie viel Lohn ein Ziegler erhielt. Aber auch, wie zufrieden er damit war: "Wer das Trinkgeld thut vergessen, den soll gleich der Teufel fressen".

Es gibt Abwehrzeichen, die Schaden vom Haus abhalten sollten. Auf manchen Dächern fanden sich betende Nonnen oder Mönche, auf anderen Hexen oder so genannte Neidköpfe, andere lassen einen Lebensbaum erkennen. Geschah im Haus oder in der Familie während der Herstellung der Ziegel Besonderes, findet sich auf einem Feierabendziegel ein Hinweis darauf.

Von der Wiege bis zur Bahre, diese Ziegel dokumentieren einen Teil des damaligen Lebens. "Schnipp, schnapp, und der Lebensfaden ist ab" heißt es auf einem Ziegel aus dem 17. Jahrhundert vom Kloster Maulbronn. Die Ziegler hielten ihre Eindrücke zu Kriegen und Friedenszeiten auf den Ziegeln fest. Auch handfeste bis derbe Sprüche und Darstellungen lassen sich finden. Das macht die Ziegel zum beredten Zeugnis für das Alltagsleben der Menschen.

Die Sammlung

Die Exponate, die wir im Ziegelmuseum zeigen, stammen zum großen Teil aus der umfangreichen Sammlung von Edmund Bernt aus Flacht/Weissach (1952-2016). Er hat als Experte auf diesem Gebiet zusammen mit dem Förderverein die Ziegel ausgewählt und zur Verfügung gestellt. Ergänzend zeigen wir eigene Feierabendziegel aus der klösterlichen Ziegelhütte. Diese zählen zu den europäisch frühesten, datierten Ziegeln des 15. Jahrhunderts.

Das Konzept

Ein wichtiger Bestandteil unseres Museumskonzeptes ist die Geschichte des Daches, der Ziegel und die Sozialgeschichte des Zieglers didaktisch zu begleiten. Zudem bietet das ehrenamtlich geführte Museum Bad Herrenalb neben der Dauerausstellung mit Ziegeln auf 200 qm, Räume für kleinere Wechselausstellungen und einen Kreativbereich zum Mitmachen.

Faksimile des „Herrenalber Gebetbuches von 1482-84“

Wir freuen uns, in diesem Jahr nach Abschluss der erfolgreichen Spendenaktion durch die Historikerin Sabine Zoller, nun das lange angekündigte Faksimile ausstellen zu können. Es ist für jedermann anzusehen und auch unter Aufsicht in die Hand zu nehmen.
Die Publikation des Heimatforschers Dr. Schwenk, der das Buch durch Zufall im Jahre 1980 wieder entdeckte, ist bei uns zu erwerben.

Wir nehmen hier die Gelegenheit wahr, allen Spendern ganz herzlich zu danken, dass Sie uns
und der Stadt Bad Herrenalb die Möglichkeit gegeben haben, das historisch und kulturell
wertvolle Faksimile zu erwerben.

Sechs Repliken mittelalterliche, grüne Wald-Gläser

Außerdem stellen wir ein weiteres Handwerk bei uns vor, das Glasherstellen, das im Herrenalber Gaistal dreißig Jahre ab 1700 durchgeführt wurde. Die auf historischer Grundlage neu hergestellten Gläser wurden dem Museum ebenfalls
geschenkt!
Es bedeutet für uns Verpflichtung, je nach zeitlicher Möglichkeit, neben unserem Hauptthema Feierabendziegel immer wieder den Blick auf ein weiteres, mittelalterliches Handwerk zu lenken.

Aktuelle Sonderausstellung

In Kürze: Naturparkausstellung im Mai